Michael Köhler
Westen prüfen: eigenständig
Automatik-Rettungswesten sind auf vielen Charter-Schiffen zu finden. Haben Sie sich auf Ihrem letzten Törn Zeit genommen und auch die Westen überprüft? Schon bei der Schiffsübernahme empfehlen wir die Rettungswesten auf ihre Funktionalität zu überprüfen. Wenige Handgriffe für Ihre Sicherheit!
CO2 Patrone
Rausdrehen und prüfen
Die Patrone ist mit CO2 -Gas gefüllt. Bei der Auslösung einer Weste wird die Patrone mit einem Dorn durchstochen und das Gas strömt in den Auftriebsköprer der Weste.
Folgende Punkte können Sie problemlos selber überprüfen:
- Ist die Patrone noch unbenutzt?
Benutzte Patronen erkennt man an einem Dorn-Einstich-Loch. - Ist die Patrone noch unversehrt?
Verrostete Patronen sollten ausgetauscht werden, da der Rost die Oberfläche des Auftriebskörpers dauerhaft beschädigen kann. - Sitzt die Patrone fest in der Fassung?
Bei Schraubverbindungen sollte die Patrone handfest eingeschraubt werden. Patronen mit einem Bajonettverschluss werden bis zum Einrasten gedreht.
Ein kurzer Blick genügt
Bei Wasserkontakt zersetzt sich ein eingearbeiteter Zellstoff (in Umgangsprache auch Salztablette) und gibt den gefederten Schlagbolzen in der Schraubkappe frei. Durch die Federkraft dringt ein Dorn in die CO2 -Patrone und öffnet diese.
Es gibt verschiedene Auslöseinheiten.
Je nach Modell gibt es folgende Prüfmöglichkeiten:
- Ist die Zellstoff-Tablette unversehrt (so sichtbar)
- Ist das Hinweisfeld / die Abdeckung „Grün“
Auslösetablette
Schrittgurt
Die unterschätzte Funktion!
Ein Schrittgurt sollte grundsätzlich angelegt werden. Er garantiert eine optimierte Lage im Wasser, verbessert damit die Auftriebsverteilung und ermöglicht eine sichere Bergung.
Folgendes ist zu prüfen:
- Sind die Gurte und Verschluss-Element unversehrt?
Der TüV für die Rettungswesten
Die Wartungsplakette lässt schnell erkennen, wann der nächste Überprüfungstermin der Rettungsweste ansteht. Das Prinzip gleicht dem TÜV-System für Kraftfahrzeuge. In der Abbildung ist die nächste Wartung im Februar 2020 fällig.
Die Abkürzung FSR steht für „Fachverband Seenot-Rettungsmittel“. Er ist die einzige deutsche Institution, die ein Bindeglied zwischen Normen und Verbraucher bildet.
So ließt man die Plakette
- Die Einkerbung am Rand der Plakette kennzeichnet den Monat
- Die Zahl in der Mitte steht für das Jahr